Es ist normal, verschieden zu sein

"Selbstbestimmt dabei. Immer". Unter diesem Motto startet das Themenjahr der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und des Beauftragten für die Belange behinderter Menschen.

Ziel ist es, auf die Benachteiligungen behinderter und chronisch kranker Menschen aufmerksam zu machen.

 

Die Mehrheit der Deutschen ist der Ansicht, dass für behinderte und chronisch kranke Menschen mehr getan werden muss. Gleichzeitig sind Menschen mit einem Handicap von gesellschaftlicher Teilhabe in vielen Bereichen noch immer ausgeschlossen.

Mit Behinderungen leben viele: Fast jeder vierte Mensch hat eine amtlich anerkannte Schwerbehinderung oder lebt mit einer chronischen Krankheit, die ihn im Alltag seit längerer Zeit erheblich einschränkt.

In Berlin fiel nun der Startschuss zum Themenjahr 2013. Der größte Teil der Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle (ADS) komme von Menschen, die sich aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt fühlen, erläuterte die Leiterin der ADS, Christine Lüders bei der Auftakt-Pressekonferenz. "Das sind Zahlen, die zeigen, wie groß der Handlungsbedarf ist."

Keine Parallelwelten schaffen

Vor allem im Arbeitsleben und im Bereich Bildung würden behinderte Menschen benachteiligt, so der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe.

"Ein Grund dafür ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung in getrennten Lebenswelten aufwachsen.

Das führt zu Berührungsängsten und zu Vorbehalten in Schule und Arbeitswelt", sagte Hüppe.

Menschen mit Behinderung würden häufig in Sonder- oder Förderschulen geschickt und später dann in Werkstätten für behinderte Menschen. "Dabei wollen viele keine Sonderwelten, sondern auf den allgemeinen Arbeitsmarkt", sagte Lüders. Es gelte, die Anstrengungen für gemeinsamen Schulunterricht deutlich zu verstärken und nicht bestehende Sondersysteme auszubauen, forderte auch Hüppe.

Teilhabe ist Menschenrecht

Es sei inakzeptabel, dass behinderte Menschen darum bitten müssten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Denn "Teilhabe ist ein Menschenrecht" und sei "völkerrechtlich verbindlich", betonte Hüppe. Seit 2008 gelte die entsprechende Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen.

Zahlreiche Prominente unterstützen des Themenjahr "Selbstbewusst dabei. Immer." Eiskunstläuferin Katarina Witt oder Fernsehjournalistin Nina Ruge sind genauso dabei wie die Schauspieler Bobby Brederlow und Irene Fischer oder der Paralympics-Star Jochen Wollmert.

Nina Ruge begründete ihre Motivation so: "Solange das 'Dabei-Sein' nicht selbstverständlich ist, gilt es aufzuklären, zu trommeln und zu kämpfen."

Aktionswoche und Good-Practice-Preis

Schwerpunkte des Themenjahres wird neben einer Aktionswoche im September die Verleihung eines Good-Practice-Preises für Unternehmer im November sein. Außerdem ist ein Fachkongress geplant sowie die Veröffentlichung mehrerer Studien zum Thema.

"Wir wollen damit ein ganz klares Zeichen an Eltern, Schulen sowie an öffentliche und private Arbeitgeber senden, offener mit Vielfalt umzugehen. Es ist normal, verschieden zu sein", unterstrich Lüders.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ist mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

 Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

 

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